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BrustZentrum MülheimOberhausen

Breast Care Nurse Standort Mülheim
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Breast Care Nurse Standort Oberhausen
Helga Steines

Tel. 0208 881-1343

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Therapie und Behandlung

von Brustkrebs

Jeder Tumor ist anders – daher wird auch jede Behandlung individuell auf die Patientin abgestimmt. Bei der Planung Ihrer Behandlung beachten wir neben den Erkenntnissen aus der Untersuchung auch Ihre persönliche Situation.

Zunächst wird Ihr Tumor klassifiziert. Dabei werden Größe, Befall der Lymphknoten und eventuelle Metastasen – also Tochtertumore, die sich im Körper bilden können – detektiert. Daraus wiederum ergeben sich anhand der anerkannten Leitlinien die möglichen Behandlungsempfehlungen, die sich in drei Bereiche teilen: lokale Therapie, medikamentöse Therapie, systemische Therapie und ergänzende Therapien.

Jede Patientin mit einem bösartigen Tumor wird in unserer Tumorkonferenz mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen besprochen und diskutiert. Die Therapiekonzepte sind immer an die aktuellen Leitlinien angepasst. Das garantiert Ihnen einen ganzheitlichen Blick auf Ihre Erkrankung und somit den optimalen Therapieplan.

Lokale Therapie

Operation und Strahlentherapie bei der brusterhaltenden Therapie

Heute wissen wir durch zahlreiche Studien und Behandlungsergebnisse, dass eine brusterhaltende Therapie kein erhöhtes Sicherheitsrisiko für die Patientinnen bedeutet. Daher wird diese Therapie in den meisten Fällen angewandt. Der komplette Tumor wird operativ aus der Brust entfernt. Dabei werden direkt die sogenannten Wächterlymphknoten, die sich in der Achselhöhle befinden, entfernt. Sie geben einen Hinweis darauf, ob bösartige Zellen sich bereits über das Lymphsystem im Körper verteilt haben oder nicht. 

Nach der operativen Entfernung des Tumors erfolgt meistens eine Bestrahlung der betroffenen Brust, um mögliche unentdeckte Tumorzellen zu zerstören. Dazu muss zunächst die Wunde verheilt sein. Aufgrund des technischen Fortschritts in der Bestrahlung ist das heute eine sehr zielgerichtete, schonende Methode, um das Risiko eines Rückfalls zu minimieren. Die Bestrahlung wird individuell für jede Patientin berechnet und computergestützt durchgeführt, so dass die Nebenwirkungen wie Hautreizungen oder die Zerstörung gesunder Zellen so gering wie möglich ausfallen.

Brustentfernung (Mastektomie) mit möglichem Wiederaufbau der Brust

In einigen Fällen ist es medizinisch notwendig, dass das komplette Brustgewebe entfernt werden muss. Manchmal wünschen sich Patientinnen diese Form der Behandlung auch. Wir beraten Sie umfassend zu den Vor- und Nachteilen dieser Option und überlegen gemeinsam mit Ihnen, ob und welche Form des Wiederaufbaus Ihrer Brust für Sie in Frage kommt. Dabei arbeiten wir eng mit den Ärztinnen und Ärzten aus unserer Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie im Ev. Krankenhaus Mülheim zusammen.

Nach einer Mastektomie ist eine Bestrahlung oft nicht mehr notwendig.

Systemische Therapie

Die bekannteste systemische Therapie ist die Chemotherapie. Daneben wird bei der Behandlung von Brustkrebs auch die Antihormon- und Immuntherapie genutzt. 

Eingesetzt werden systemische Therapien meist vor der Operation, um den Tumor zu verkleinern. Nach der Operation sorgen sie dafür, Tumorzellen, die eventuell über die Blutbahn in den ganzen Körper gelangt sind, zu eliminieren. 

Ob eine systemische Therapie zum Einsatz kommen muss und welche Form die beste für Sie ist, wird in der interdisziplinären Tumorkonferenz festgelegt – natürlich unter Berücksichtigung Ihrer aktuellen persönlichen Situation.

  • Chemotherapie

    Bei einer Chemotherapie erhalten Sie spezielle Medikamente, sogenannte Zytostatika. Diese wirken besonders bei sich schnell teilenden Zellen, z. B Tumorzellen, und können den Tumor durch die Zerstörung dieser Zellen bekämpfen und schrumpfen lassen.

    Zytostatika können jedoch nicht zwischen gut- und bösartigen Zellen unterscheiden, so dass es häufig zu Nebenwirkungen bei dieser Therapie kommt. Diese reichen von Müdigkeit und Erschöpfung über Übelkeit und Entzündungen der Mundschleimhaut bis hin zu Haarausfall und Hautausschlag. Da wir Sie während der Therapie eng begleiten, beraten wir Sie auch über mögliche Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen.

  • Antihormontherapie

    Manche Krebszellen werden durch bestimmte Hormone zum Wachstum angeregt. Mit Medikamenten kann man die Wirkung dieser körpereigenen Hormone unterdrücken und damit das Wachstum verringern oder sogar stoppen.

    Auch diese Therapie hat Nebenwirkungen, die sich ähnlich äußern wie Wechseljahrsbeschwerden: übermäßiges Schwitzen, Ausbleiben der Periode, Schlafstörungen etc. Außerdem kann diese Therapie zu Unfruchtbarkeit führen. 

  • Immuntherapie

    Bei einer Immuntherapie sollen die eigenen Abwehrkräfte die Tumorzellen bekämpfen. Dazu werden sie aktuell mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren oder auch Checkpoint-Hemmern verstärkt. Die Checkpoints verhindern eine zu starke Immunreaktion im Körper. Indem die Medikamente diese „Bremse“ verhindern, können die eigenen Abwehrkräfte stärker auf die Tumorzellen reagieren und diese besser bekämpfen.

    Es gibt noch weitere Immuntherapien, die teilweise noch in der Entwicklung sind. Zahlreiche klinische Studien beurteilen ihre Wirksamkeit. Die Weiterentwicklung in diesem Bereich ist aktuell rasant. Welche Therapie für Sie in Frage kommt, erklären wir Ihnen in ausführlichen Beratungsgesprächen, in denen wir Ihnen die Vor- und Nachteile genau erklären und mit Ihnen gemeinsam entscheiden, ob Sie diese Form der Therapie wünschen.

Ergänzende Therapien

Neben den schulmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten gibt es verschiedene alternative Angebote, um eine Brustkrebstherapie zu begleiten.  Was für Sie in Frage kommt, entscheiden Sie selbst, denn jede Frau ist anders und geht anders mit ihrer Erkrankung um. Gerne beraten wir Sie über verschiedene Möglichkeiten.

  • Psychoonkologische Beratung

    Eine Brustkrebserkrankung ist immer eine große psychische Belastung. Ängste, Sorgen und Veränderungen des Körpers können die körperlichen Beschwerden verstärken. Daher bieten wir unseren Patientinnen eine psychoonkologische Betreuung durch unsere speziell geschulten Psychotherapeutinnen an. Sie unterstützen Sie während des gesamten Behandlungsverlaufs und helfen Ihnen, mit Ihrer Erkrankung umzugehen.

  • Naturheilverfahren

    Einige Ansätze aus dem Naturheilverfahren können insbesondere bei Therapienebenwirkungen unterstützen. An unserem Standort in Oberhausen bieten wir Ihnen eine Sprechstunde bei einer Heilpraktikerin an. Kommen Sie auf uns zu und vereinbaren Sie einen Termin.

    Weitere Informationen

  • Austausch mit anderen Frauen

    Vielen Frauen hilft es, über ihre Erkrankung und ihre Erfahrungen damit zu sprechen. Wir bieten an beiden Standorten regelmäßige Treffen für Frauen mit gynäkologischen Krebserkrankungen an. Alle Informationen dazu finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite

    Auch Selbsthilfegruppen gehören zu unserem Angebot. Mehr erfahren

  • Sport und Bewegung

    Leichte sportliche Betätigung fördert den Heilungsprozess und senkt das Rückfallrisiko – das beweisen zahlreiche Studien. Wir bieten Ihnen am Standort Mülheim einen Nordic Walking-Kurs speziell für krebskranke Frauen. Außerdem organisieren unsere Breast Care Nurses immer wieder kleine sportliche Workshops. Aktuelle Informationen dazu finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite

Anschlussheilbehandlung und Rehabilitation

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erfolgt im Optimalfall eine Anschlussheilbehandlung, bevor Sie wieder in Ihren Alltag zurückkehren. Diese soll Ihnen helfen, das Erlebte mental zu verarbeiten und körperlich wieder zu Kräften zu kommen. Wie diese aussehen kann, besprechen wir mit Ihnen und unterstützen Sie bei der Beantragung.

Anschlussheilbehandlung (AHB)

Die Anschlussheilbehandlung können Sie entweder ambulant oder stationär in einer Reha-Klinik durchführen. Erfolgen sollte sie etwa zwei bis fünf Wochen nach der Primärbehandlung (also nach der Operation und Bestrahlung). Damit dies zeitlich funktioniert, sollte der Antrag bereits während Ihres Krankenhausaufenthalts erfolgen. Dabei unterstützen Sie unsere Sozialberatungen.

Auch die AHB wird individuell auf Sie abgestimmt, denn jede Patientin bringt nach ihrer Erkrankung unterschiedliche Voraussetzungen mit. Sollte Ihre systemische Therapie noch nicht abgeschlossen sein, ist es auch möglich, diese in der Reha-Klinik weiterzuführen.

Onkologische Anschlussrehabilitation (AR) im Rahmen der Nachsorge

Innerhalb eines Jahres nach der Entlassung aus dem Krankenhaus haben Sie Anspruch auf eine onkologische Rehabilitation. Diese wird in Abstimmung mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen von Ihnen selbst bei Ihrem Kostenträger beantragt und kann ambulant oder stationär in einer Reha-Klinik erfolgen. Die Dauer beträgt in der Regel drei Wochen und kann auf maximal 42 Tage verlängert werden.