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Behandlungsmöglichkeiten

Jeder Tumor ist anders

Behandlungsmöglichkeiten

Jeder Tumor ist anders

Den typischen "Brustkrebs" gibt es nicht. So individuell unsere Patientinnen sind, so unterschiedlich sind die Tumorarten und so verschieden fällt die einzelne Behandlung aus. Unsere Behandlungsprofile orientieren sich an international gültigen Therapie-Empfehlungen, die auf aktuellen Forschungsergebnissen basieren. Welche Therapien sinnvoll sind, ergibt sich aus der Auswertung aller Untersuchungsbefunde.

Klassifizierung des Tumorgewebes

Bei der Beurteilung der Tumorerkrankung wird die Größe des Tumors (T), der eventuelle Befall der dazugehörigen Lymphknoten (N) und das Vorhandensein von etwaigen Tochtergeschwülsten (M – Metastasen) untersucht. Die Klassifizierung wird in einem international gültigen TNM-System beschrieben, aus dem sich die internationale Stadienklassifikation (UICC) ableiten lässt. Sie ist die Grundlage für die entsprechenden Therapiemaßnahmen.

Lokale und systemische Therapien

Die Therapie von Brustkrebserkrankungen wird in zweierlei Hinsicht geplant: Zum einen wird in der sogenannten "lokalen Therapie" entschieden, ob und wie die betroffene Brust operiert und bestrahlt werden muss. Zum anderen, ob eine sogenannte "systemische Therapie" notwendig ist, das heißt eine Behandlung, die im ganzen Körper (System) wirkt, wie z. B. die Chemotherapie. Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick über die aktuell angewandten Behandlungsmethoden im Rahmen einer Brustkrebstherapie.

Lokale Therapien

Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick über die aktuell angewandten Behandlungsmethoden im Rahmen einer Brusttherapie. 

Operation und Strahlenbehandlung

Die Brusterhaltende Therapie (BET) bestehend aus Operation und Strahlentherapie, gilt als Standard für viele Patientinnen mit Brustkrebs. Seit Jahrzehnten weiß man, dass die Brustamputation für viele Patientinnen mit Brustkrebs keine zusätzliche Sicherheit bringt.

Heute ist der Erhalt der erkrankten Brust ohne erhöhtes Sicherheitsrisiko für die Patientin möglich, wenn der Krebs operativ vollständig entfernt und die Brust bestrahlt wurde. Eine Strahlentherapie wird auch nach Brustamputation empfohlen, wenn ein erhöhtes Rückfallrisiko erwartet wird (lokal fortgeschrittene Tumoren, keine befriedigende Tumorentfernung im Gesunden, ausgedehnter Lymphknotenbefall).

Wächterlymphknotentechnik

Zur Abklärung, ob ein bösartiger Tumor in die Lymphknoten gestreut hat, ist es zudem notwendig, auch die Lymphknoten der Achselhöhle zu operieren. Die sogenannte Wächterlymphknotentechnik ermöglicht es, gegebenenfalls die Entfernung auf nur noch einzelne Lymphknoten zu begrenzen.

Die Lymphknoten (Filterstationen) in der Achselhöhle reinigen das abfließende Gewebewasser aus der Brust. Die ersten Lymphknoten, über die die Flüssigkeit aus der Brust fließt, sind die sogenannten Wächterlymphknoten (engl. sentinel lymph node). Sie "wachen" also gewissermaßen über die anderen nachfolgenden Lymphknoten in der Achselhöhle. Diese Wächterlymphknoten werden entfernt. Bei Tumorfreiheit kann auf die weitere Entfernung von Lymphknoten verzichtet werden.

Brustrekonstruktion

Ist eine Brusterhaltung nicht möglich, so bestehen verschiedene Möglichkeiten, durch Prothesen oder Eigengewebe in Form von Brust-Rekonstruktionen das äußerliche Erscheinungsbild wiederherzustellen.

Systemische Therapie

Schutz vor Fernmatastasen

Auf der Basis des untersuchten Tumorgewebes wird entschieden, mit welchen zusätzlichen Schritten einem Wiederauftreten des Krebses durch Tochtergeschwülste (Metastasen) vorgebeugt werden kann.

Bei Nachweis eines invasiv wachsenden Brustkrebses besteht, oft auch in geringem Maße, das Risiko einer Fernabsiedlung in andere Organe (Fernmetastasen). Deshalb wird bei den meisten Frauen mit Brustkrebs unterstützend (adjuvant oder neoadjuvant) eine systemische Therapie durchgeführt. Diese Therapie wird für jede Patientin individuell zusammengestellt.

Ausschlaggebend ist dabei die Risikoeinschätzung, die auf den Ergebnissen aller Untersuchungen und der Analyse des Pathologen am entnommenen Gewebe aufbaut. Natürlich werden auch das Alter und der Gesundheitszustand der Patientin berücksichtigt.

Durch präzisere feingewebliche Untersuchungsmethoden ist es möglich geworden, die von einem Brustkrebs ausgehende Gefahr noch genauer einzuschätzen und so eine individualisierte, auf die Bedürfnisse der einzelnen Patientin abgestimmte Therapie zu bestimmen.

So können Hormon-, Chemo-und Immuntherapien einzeln oder kombiniert eingesetzt werden. Welche Therapie für Sie persönlich die größten Heilungschancen bringen kann, wird Ihr Behandlungsteam ausführlich mit Ihnen besprechen.

Sie sehen aus dieser Aufzählung, dass bei Brustkrebs viele Therapieprinzipien miteinander kombiniert werden, die auf unterschiedlichen Wegen und mit verschiedenen Wirkprinzipien alle das Ziel haben, das Wiederauftreten der Erkrankung zu verhindern.

Alternative Therapien

Es gibt neben der Operation, Chemo- und Strahlentherapie eine Vielzahl an komplementären Behandlungen als Ergänzung zu den schulmedizinischen Therapien. Naturheilkundliche Ambulanzen, die meist an große Kliniken angeschlossen sind, können Sie zusätzlich beraten.

Psychotherapie

Eine Psychotherapie kann Ihnen dabei helfen, die großen physischen und psychischen Belastungen, die eine Krebserkrankung mit sich bringt, besser zu bewältigen.